Al Lowe, LCP und das Mario-Musical

Gleich drei wunderbare Retro-Meldungen tauchten heute im News-Reader auf, hier verlinkte Lesetipps:

Pflichtlektüre für Fans von Grafik-Adventures und Sierra-Oldies im besonderen: Al Lowe erzählt über die nicht ganz so guten alten Zeiten der Spieleentwicklung in den wilden Achtzigern. Zum Beispiel über die Schwierigkeit, damals Grafiker zu engagieren: »We had a hell of a time finding people with artistic sensibilities that would even touch a computer. You have to understand how primitive it was! I would try to help an artist, saying, “OK, now you need to save your file.” and they’d respond, “What’s a file?” Or, “Save it? It’s right there on the screen.” Or, “I don’t want to save it, I’m not done with it yet!” That was where we started.«

David Crane bleibt vor allem durch Pitfall in Erinnerung, er programmierte auch ambitionierte Computerspiele wie den C-64-Klassiker Little Computer People (LCP), quasi eine Art “Ur-Sims”. Im Edge-Interview erinnert sich Crane an die knifflige Entwicklung der Künstlichen Intelligenz: »Rather than try to anticipate every possible response to an event, the code that controlled the LCP’s actions made hundreds of decisions as it was executing. And each and every decision was given randomness and a form of ‘free choice’. I could have the program open in front of me and still not be certain what the LCP would do next.«

Und dann war da noch das Musical “Super Claudio Bros.”, das derzeit im Rahmen des Fringe-Festivals der US-Hauptstadt Washington aufgeführt wird, wie Joystiq berichtet (inklusive Audio-File des charmanten Lieds “Jump on”). Welcher Spieleklassiker starke Inspirationsschübe auslöste, wird spätestens bei dieser Inhaltsbeschreibung deutlich: »For the hundredth or thousandth time, brother Luis and Claudio have rescued Princess Tangerine and returned her to a grateful King Eggplant. As Claudio drinks in the glory and Luis looks on in envy, the princess is kidnapped yet again by the maniacal Bruiser. The two brothers set out to rescue her once more (with the semi-unwelcome aid of Tangerine’s sister, Princess Fish) as Luis ponders how much longer he can stay in his brother’s stout shadow.«

Schönes Wochenende 🙂

15 thoughts on “Al Lowe, LCP und das Mario-Musical”

  1. al lowe sollte sich mal ein bissel schämen für das was aus dem armen larry geworden ist. statt heissen mietzen hinterherzuhecheln und rätsel zu lösen muss er sich heute in lahmen minispielen beweisen! pfui! aber wahrscheinlich liegen die rechte gar nicht mehr bei ihm sondern wurden längst verkauft! würd mich jedenfalls riesig über ein neues leisure suit larry freuen! naja angeblich soll es ja bald die alten teile für iphone/ipod geben. das wäre dann immerhin ein kleiner trost!
    das super mar…äääh claudio musical sieht auch sehr gut aus! immer schön zu sehen wenn fans sich zeit nehmen und ihre kretivität ausleben.
    wünsch allen ein schönes wochenende, mit viel sonne damit endlich mal wieder der grill ausgepackt werden kann!

    1. Der arme Al Lowe hatte mit den letzten paar Larry-Versuchen in der Tat nichts mehr zu tun. Al hat sich z.B. offiziell über “Box Office Bust” beschwert 😉 Siehe http://www.allowe.com/Larry/BOB.htm

      “All I know about BOB is what I’ve read online. VU (and later Activision, Team 17 and Codemasters) did not consult me nor discuss anything about this game with me. In fact, they’ve expressed no interest in me whatsoever! For a while, I hoped that they would remember to send me a review copy. Now that the reviews are in, it’s just as well that they didn’t! … Thank you, VU Games, for keeping me completely away from this latest disaster!”

      1. ich verstehe die politik mit den ganzen alten marken sowieso nicht! warum setzt man sich nicht mit al lowe zusammen und macht einfach eine neuauflage der alten larry teile? monkey island SE teil 1+2 machen es doch grad vor das damit umsatz zumachen ist. man hat das fertige spiel ja schon vor sich und muss das ganze dann “nur” noch mit HD-grafik, neuer musikeinspielung und eventuell einer sprachausgabe ausstatten. dann noch eine umschaltfunktion zwischen alter und neuer grafik integriert, ein paar anekdoten von al lowe versteckt und schon haben wir ein wunderbares spiel! das ganze dann per xbox live, pcdownload und über itunes auf die menschheit losgelassen und schon klingeln die kassen. klar lassen sich damit nicht die umsätze seines mordernwarfare, GTA oder starcraft generieren aber das finazielle risiko ist auch um ein zigfaches geringer! vielleicht kann uns boris mal eine ungefähre verkaufszahl von monkey island SE nennen. wenn man mal vorsichtig schätzt das sich so ein spiel weltweit 100.000 a 10 dollar verkauft würde das einen umsatz von 1.000.000 dollar ergeben. und es gibt soviele lizenzen die brach liegen aber noch eine unglaubliche fanbase haben: space qeust, kings quest, kyrandia, maniac mansion, zackmckracken usw. das sind doch alles spiele die das retroherz höher schlagen lassen heute aber ohne emulator nicht mehr spielbar sind! ich denke das für solche spiele ein relativ grosser markt da wäre. stattdessen setzt man grosse teams an solche marken, lässt sie irgendwelche konzepte entwickeln die mit dem geist der serie überhaupt nichts mehr zu tun haben und wundert sich dann warum sich kein a§$%h dafür interessiert! oder sehe ich das ganze viel zu blauäugig?

        1. Nö… kein Gamer weiß, was das soll.
          Da schlagen einfach Marktstrategen grausam zu, die
          wahrscheinlich (offensichtlich?) mit Games nie wirklich
          viel zu tun haben.

          Wo ich wirklich ein Problem sehe, ist der Wille bei den
          Konsumenten für ein … puh… 12 Stunden Grafikadventure
          45€ auf den Tisch zu legen.

          Was die Remakes eben AUCH sehr attraktiv macht, ist der
          Preis. Und ich denk mal ein auf 29€ budgettiertes Monkey Island 5 könnte auch heute ein Riesenerfolg werden.

          Oder ein neues “echtes” Larry Spiel.

        2. …auch hab ich generell nie verstanden, warum in Adventures der Schritt von VGA zu SVGA zu NOCH comichafter Grafik führte.

          Wenn man sich durch Foren wühlt zum Remake, finden 2 von 3 Schreibern den Grafikstil der neuen Monkey Island Spiele nicht so wirklich toll.

          In einem Remake hätt ich eigentlich gern GENAU DEN Guybrush gehabt, der auf der Monkey Island 2 Boxenfront ist.
          Konsequenterweise wurde aber auch das Cover für’s Remake abgeändert… und zeigt mir in seiner Form erst RICHTIG deutlich, daß die Designer es früher irgendwie besser raushatten, stimmige Welten zu schaffen. Trotz (oder gerade wegen?) nur 320×240 Pixeln und 1MB Hauptspeicher.

        3. …bei Musik dasselbe.
          Inzwischen haben Musiker ganz andere Möglichkeiten,
          Spiele mit feiner Musik auszustatten.
          Doch was machen die Firmen… gießen über jedes Spiel
          einen orchestralen Brei, legen der Collector’s Edition noch
          einen Soundtrack bei, den sich aber kein Schwein anhört,
          weil die eingängigen Melodien gar nicht mehr da sind, so
          daß man darauf Lust hätte.

          Das wär auch mal ‘ne Frage an Chris, falls er nochmal mit-
          macht. Wo sind die eingängigen Spielemelodien hin? Ist
          für die im “modernen Spieldesign” einfach kein Platz mehr
          und müssen unaufdringlicher Plätscher-Lalla mit allenfalls zart
          angedeuteten Grundthemen den Platz räumen?

          Kann’s mir nicht vorstellen…
          Damals konnten wir das Monkey Island Titelthema pfeifen…
          oder das von Wing Commander.
          Aber mit dem Verschwinden von .mods und .mids war’s auch irgendwie vorbei mit den Ohrwürmern, mein ich.

          Hm… Outlaws hatte noch einen echt guten Soundtrack.

  2. Ja, über Al Lowe lese ich immer wieder gerne ein Interview. Steht das so in der Wikipedia, oder hat der Autor es geführt? Bei Kultboy.com gabe es letzthin auch ein Interview mit Al Lowe.

  3. Wieso nur vier Kommentare? Ich bitte euch! “Al Lowe, LCP und das Mario-Musical”. Da muss man doch seinen Senf dazu abgeben…

  4. Schön, wieder einmal etwas von Al Lowe zu lesen! Er hat mir mit Leisure Suit Larry viele schöne Abende beschert 🙂

  5. @gnulf: ja der hatte nen Hund, den konnte man per Tastenkombination auch Futter geben, streicheln usw. Der LCP hatte auch durchaus sein Eigenleben, mal machte er, was man wollte (z.B. “Type a letter to me” oder “play on the piano”), dann wieder nicht, je nachdem wie er “aufgelegt” war. Durchaus beachtlich, so eine “künstliche Intelligenz” für 1985…

    Zum Thema Al Lowe:

    Im Juni wurde auf kultboy.com ebenfalls ein Interview mit Al Lowe veröffentlicht, das Interview wurde via Skype in Englisch geführt und anschließend niedergeschrieben und ins Deutsche übersetzt. Dieser Link führt direkt zum Interview (zuerst die Englische Version, weiter unten dann die deutsche Übersetzung): http://www.kultboy.com/Al-Lowe-Interview/29/

    1. Man durfte am Anfang der Befehle das “Please” nicht vergessen. Wenn das vornedran stand, hat der Kleine eigentlich alles gemacht wie verlangt.

  6. “Little Computer People” und “House on a Disk” hat mich damals wirklich total fansziniert. Aber der kleine Knilch hat wirklich nie das gemacht, was ich von ihm wollte. Könnte allerdings auch an meinen damaligen, rudimentären Englischkünsten gelegen haben. Hatte der nicht auch noch nen Hund?

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