#122: Leisure Suit Interview

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Das Hamburger Studio CrazyBunch verhilft Leisure Suit Larry zur Partnersuche im Tinder-Zeitalter: Ende diesen Jahres soll das neue Adventure Wet Dreams Don’t Dry erscheinen. Ist der alte Schwerenöter Larry noch zeitgemäß, was können wir spielerisch erwarten – und verkraftet der Rest der Welt den deutschen Humor? Im Veteran-Interview plaudern wir mit Malte Schmidt und Falko Löffler vom Entwicklungsteam über die Rückkehr des weißen Polyesteranzugs. In dieser Episode erwarten Euch auch eine einstündige Spielezeitschriften-Zeitreise, gemischte News und der Leidensbericht eines gewissen E3-Touristen.

Besetzung: Heinrich Lenhardt und Jörg Langer begrüßen die Interviewgäste Falko Löffler und Malte Schmidt.
Aufnahmedatum: 26. + 28.06.2018
Laufzeit: 2:18:24 Stunden

0:00:14 News & Smalltalk
0:01:52 Jörg ging in Los Angeles auf Koffersuche und schaffte es allen Widrigkeiten zum Trotz, die E3-Messe zu besuchen.
0:12:45 Was haben wir zuletzt gespielt? Heinrich hat sich doch noch eine Xbox One zugelegt und holt da (nicht immer tolle) Exklusivspiele nach, Jörg empfiehlt Six Ages – Ride like the Wind.
0:24:54 Gemischte News: Gelingt die Finanzierung des Sonic-Toasters? Wer braucht 2 Millionen Dollar für Star-Control-Anwaltskosten? Wie macht sich Unreal Tournament auf dem Atari VCS?
0:34:39 Was haben Nicht-Unterstützer in der letzten Patreon-Bonusepisode versäumt?

0:36:33 Interview: Leisure Suit Larry – Wet Dreams Don’t Dry
0:37:14 Malte Schmidt (Geschäftsführer CrazyBunch) und Falko Löffler (Autor) stellen sich vor. Wie kommt ein deutsches Entwicklungsstudio dazu, ein neues Spiel der klassischen Adventureserie zu entwickeln?
0:44:02 Hat Larry ein Image-Problem? CrazyBunch versucht seine eigene Interpretation des Antihelden und versetzt ihn vom Jahr 1987 in die Gegenwart.
0:53:29 Spielerisch erwartet uns ein Point-and-Click-Adventure mit richtigen Puzzles. Vorbild sind nicht unbedingt die alten Sierra-Titel, das Herz der Entwickler hat immer für die LucasArts-Adventures geschlagen.
1:04:50 Dating-Gewohnheiten, Generationskonflikte, was halten die Frauen im Team vom Larry-Humor?

1:14:41 Zeitreise: Juni 2008, 1998, 1988
1:14:52 PC Games 7/2008, u.a. mit WoW: Wrath of the Lich King, Age of Conan, Turok und Race Driver Grid.
1:28:52 GameStar 7/1998 und PC Player 7/1998, u.a. mit Unreal, Commandos, Warcraft Adventures, Autobahn-Raser und X-COM Interceptor.
2:00:45 Happy-Computer 7/1988, u.a. mit Ultima 5, The Bard’s Tale 3, F/A-18 Interceptor und Die Fugger.

2:14:09 Vorschau
2:14:24 Podcast 123 (für Patreon-Unterstützer), Mitte Juli.
2:16:27 Podcast 124 (für alle), Ende Juli.

2:17:19 Abspann

10 thoughts on “#122: Leisure Suit Interview”

  1. Wollte nur mal “Hallo” sagen. In den letzten zwei Monaten habe ich mich durch alle frei verfügbaren Podcasts durchgehört und bin bin nun up to date.

    Ich hatte meine Bedenken, ob die Reduzierung des Casts auf nur noch zwei reguläre Spieleveteranen funktionieren würde, aber in meinen Augen funktioniert das gut. Ich kann gut verstehen, dass euch die technischen Probleme bei einem größernen Cast auf die Nerven gefallen sind. Aus der Ferne diagnostiziert würde ich vermuten, dass die Probleme entweder an grundsätzlich miesem Internetzugang daheim lagen (Winnie) oder daran, dass der Zugang an und für sich gut war, aber jemand anderes im Haushalt zu der Zeit die Bandbreite belegt hat. Wenn Papa Spieleveteran daheim nicht durchsetzen kann, dass das Internet für die nächsten 3-4 Stunden off limits ist, weil er noch arbeiten muss, dann funktioniert das nicht

    Mir ist aufgefallen, dass die Anzahl der Kommentare unter den neueren Episoden nur noch ungefähr ein Zehntel der Kommentare unter älteren Episoden beträgt. Ich hoffe, dass das nicht mit der Anzahl der Zugriffe korreliert.

    Es war auch interessant, den Stoff mehrerer Jahre innerhalb weniger Wochen zu hören, weil das quasi eine Reise in die jüngere Vergangenheit darstellte. Ich konnte eurer ungetrübten Begeisterung über Kickstarter lauschen und wusste schon, dass später die große Schafer-Enttäuschung einsetzen würde. Interessant ist auch VR. Ein bisschen wie Crack: Die meisten, die es ausprobiert haben, finden es den heißen Scheiß und der Rest kann nicht viel damit anfangen. Ich glaube im Gaming wird das die nächsten 20 Jahre maximal eine kleine Nische bleiben, weil es a) unpraktisch ist, von seiner Umwelt abgeschnitten zu sein, b) die Eingabemöglichkeiten innerhalb des Spieles sehr grobmotorisch und begrenzt sind und man es c) wegen des Gewichts und eventueller Übelkeit nur kurze Zeit spielen kann. Auf absehbare Zeit bleiben das vermutlich “Experiences” und keine Spiele. Auch ja: teuer ist es auch und um billiger zu werden, müsste es in größeren Stückzahlen produziert werden. Catch-22.

    Was ist eigentlich aus Christian Genzels Power Play-Film aus dem Podcast Nr. 40 geworden? Wenn man bei imdb nach “Brot und Spiele” sucht, steht da immer noch “in development”. Das scheint mir kein gutes Zeichen zu sein.

    Meinen Hut möchte ich übrigens vor Boris Schneider-Johne ziehen, für seine Ausführungen im 108. Podcast zum 25-jährigen Jubuläum der PC Player. Zu erkennen, dass der eigene Geschmack irgendwann vielleicht den Geschmack der Leser nicht mehr korrekt abbildet, das öffentlich zuzugeben und daraus die notwendigen Konsequenzen zu ziehen, setzt ein Maß an Reflektiertheit und Charakterstärke voraus, das meines Erachtens selten ist. Respekt! Diese Gespräche über die damaligen Abläufe in den Redaktionen und das Blättern in den alten Magazinen ist für mich einer der wichtigsten Bestandteile des Podcasts.

    Eingestiegen in die Magazine bin ich mit der DOS International 1/1993, die ich mir kaufte, als ich meinen 386er bekam, weil ein Freund sie auch las. Allerdings habe ich die meist nur durchgeblättert, richtig gelesen habe ich nur den Spieleteil. Bis ich dann in der DOS International eine Anzeige für die PC Player las. Ein Magazin, dass nur aus dem Teil besteht, den ich mag? Gekauft! Also wechselte ich mit der 6/1993 zu PC Player die ich auch bis 1/1996 mehr oder weniger regelmäßig las. Die Zeitschriften habe ich auch heute noch. Allerdings liefen dann kaum noch neue Spiele auf meinem 386er und ich hörte auf, mir Coputerspielezeitschriften zu kaufen. Jedenfalls mochte ich an der Player immer, dass sie die Leser ernst nahm und den Eindruck erweckte, dass sie von erwachsenen Spieletestern für erwachsene Spieler gemacht sei. Nur die Previews empfand ich immer als Zeit- und Platzverschwendung. Was interessiert mich ein Spiel, das noch nicht fertig ist? Wenn ich ein Spiel kaufen kann, möchte ich wissen, worum es in dem Spiel geht und ob es was taugt. Aber ich verstehe schon, dass es für Leute, die vom Verkauf von Compterspielen oder der Berichterstattung über Computerspiele leben, sinnvoll sein kann, durch Vorabberichterstattung einen Hype zu generieren, der die Nachfrage anheizt.

    Mitte 1997 upgradete ich dann zu einem Pentium und war wieder im Geschäft. Mit der 6, 7 und 8 1997 schaute ich auch wieder in die PC Player rein, aber die Zeitschrift war nicht mehr dieselbe, die ich anderthalb Jahre vorher verlassen hatte. Sie schien sich mehr auf ein kindlicheres Publikum zu fokussieren und die Sternewertung nahm ich als Symptom dieser Veränderung wahr. Nach drei Ausgaben war ich wieder weg. Aber glücklicherweise kam mit 10/1997 die erste GameStar raus, die in meinen Augen einen erwachseneren Kurs einschlug und die ich (mit Ausnahmen, die 11/1997 beispielsweise habe ich nicht, weil ich mich für Sportspiele nicht interessiere 😉 ) mehr oder weniger regelmäßig bis Ende 2002 las.

    Ab dann wird der Konsum erratisch. Die PC Power Play habe ich recht regelmäßig gelesen zwischen 2/2004 und 2/2007. Dazwischen immer wieder mal eine Game Star oder PC Games oder Bravo Screenfun (letztere nur, wenn die beiliegende Disk ein Spiel beinhaltete, das ich haben wollte). Apropos: Zur Zeiten der Bestseller Games-Magazine habe ich auch oft und gerne zuschgeschlagen, wenn es dort um ein Spiel ging, das mich interessierte. War eine schöne Zeit!

    Dann habe ich noch 4 Ausgaben der Chip Power Play aus dem Jahre 2013. Die Mischung aus Retro und aktuellen Spielen fand ich reizvoll, war allerdings vermutlich auch die Nische innerhalb der Nische. Wieviele Retrospieler gibt es, die sich neben alten Spielen auch für neue Spiele interessieren? Den Preis zu senken und auf eine Erhöhung der Absatzzahlen zu hoffen, ist bei einer so geringen Grundmenge wahrscheinlich nicht die beste Idee. Ich hätte jedenfalls auch den doppelten oder dreifachen Preis bezahlt. Allerdings weiß ich auch nicht, wieviel von meiner Art draußen noch rumlaufen. Somit ist die Retro Gamer aktuell die einzige Spielezeitschrift, die ich mir regelmäßig kaufe.

    Ab und an kaufe ich mir auch mal eine andere Spielezeitschrift, aber da geht es eher um Zeitvertreib und nicht um Informationsbeschaffung. Wenn ich heute wissen möchte, ob mir ein Spiel gefallen könnte, gehe ich auf Youtube und schaue mir ein paar Minuten Gameplay an. Dann sehe ich schon, ob der Core Gameplay Loop was für mich ist oder nicht.

    Von daher sehe ich heute auch das Wertungssystem entspannter als früher. Ich brauche nur ein Mittel, um die Gurken auszusortieren, weil es zu viele Spiele gibt, als das ich mich über alle informieren könnte. Aber ein Ampelsystem tut es heute für mich auch. Grün heißt gut, sollte man mal bei Google eingeben. Gelb könnte noch okay sein, wenn einem das Genre liegt und von Rot lässt man besser die Finger. Reicht. Sachen wie richtige Einordnung verschiedener Spiele zueinander, innerhalb und zwischen verschiedenen Genres sind da unwichtig. In Anbetracht des hohen Maßes an Subjektivität bei der Bewertung war das vielleicht immer schon Hybris.

    Anyway: Danke für die Podcasts! Ich hätte auch kein Problem damit, wenn ihr in 8 Jahren 10, 20, 30 und 40 Jahre in die Vergangenheit geht und Zeitschriften besprecht, die ihr vor 10 Jahren schon mal besprochen habt. Bis dahin habe ich das bestimmt schon wieder vergessen.

    Sorry für die Wall of Text.

    1. PS: Gab es echt mal einen Patreon namens Xena Xerxes? Toller Name!

  2. Lieber Heinrich, Lieber Jörg

    was denkt Ihr darüber auch ein wenig über Mechaniken zu sinieren. Also generelle Mechaniken in Spielen, natürlich mit eurer gewonten schwatzhaften Leichtigkeit. Also z.B. generell das Thema “Zeitlimits – Thrill oder Grauen, gute und schlechte Beispiele”, auch im Laufe der Zeit betrachtet (m.M. hatten früher (C64 etc) mehr Spiele diese Mechanik).

    Oder Medikits vs Auto-Health.
    Oder Autosave und Freesave, oder generell “Abspeichern in Spielen” (Seit wann gibts das?).
    “UI in Spielen”, manche komplett ohne (“Another World, Shadow of the Colossus”) und manche sehr detailiert (“Starcraft”). Ich denke da finden sich viele Themen, nicht nur aktuelle wie Lootboxen und In-Game Purchase.

    Vielen Dank für eure Zeit den Podcast,
    Daniel

    P.S.: Immer schön wenn dieser Kommunikationskanal offen bliebe, für alle die nicht bei Patreon zahlen.

  3. Sehe es eher kritisch. Meines Erachtens ist dies eine reine Lizenz-Ausschlachterei. Im Podcast wurde ja bestätigt, das sich der neue Lizenzinhaber einen Storyschreiber und ein Entwicklungsteam zusammen gesucht hat, die nun ein Produkt erzeugen sollen. Das ist also eine reine Auftragsarbeit ohne echtes Hetzblut.

    Da spricht es auch Bände, das man es ablehnt mit Al Lowe Kontakt aufzunehmen, weil “dieser ja im Ruhestand ist”, obwohl der Storyschreiber den guten bereits einmal kennengelernt hat. Denke hier ist eine klare Ansage vom Lizenzgeber Hintergrund, was nun verschönt als “wir wollten unser eigene Ding machen” verkauft wird.

    Sorry Leute, Leasure Suit Larry ist eine Schöpfung von Al Lowe. Es ist fast schon ein Sakrileg ohne (wenigstens) seine Beratung ein derartiges Spiel zu machen. Ernsthaft, es braucht kein Mensch, macht doch einfach mal wieder eigene IPs, hat doch bei Deponia auch geklappt. Das wird meines Erachtens ein Spiel das die Welt nicht braucht und lustige Tinder-Verarschen wären vielleicht auch vor fünf Jahren noch witzig gewesen.

    1. Ich denke wir werden sehen ob es sich lediglich um ein kommerzielles Produkt handeln wird oder aber um eine moderne künstlerisch-hochwertige Vorbeugung vor einem Klassiker. Aber die Vermeidung der Person Al Lowe ist auch etwas, was mir zu denken gab, bzw. mental den “Attention”-Warnblinker aktivierte 🙁 Man schaue sich die Monkey Island-Teile an die nach Ron Gilbert erschienen sind…

    2. Sehe ich nicht so. Ja, es gibt Punkte bei denen ich auch kritisches Gedankengut einwerfen könnte, aber meine Einstellung ist eher “Erst mal Klappe halten”.

      Ich glaube das die Larry Serie und Lowe´s Humor nur in dieser Zeit damals funktioniert hat und nicht universell in alle Zeiten portiert werden können. Derber Humor war damals was ganz neues, genauso wie ein Mortal Kombat mit seinem Gore mal neu war. Genauso ist Lowe ein Auslaufmodell, wenn man so einen Opa lustig Sexwitze schreiben läßt, wird das sicher nicht bei der Jugend (unter 30) funktionieren.

      Klar funktionieren Tinder Witze super, auch Grinder, Pornhub, Elite Partner oder Ashley Madison und/oder/mit VR, da fallen mir auf Anhieb 1000 Gags ein aus der aktuellen Zeit.

  4. Bin nach den letzten Vollkatastrophen hinsichtlich Larry zwar noch skeptisch, aber vorsichtig optimistisch.

    Mal kurz für die nächsten Folgen ein Vorschlag, auch wenn schon 1000x vorgeschlagen etc. pp. aber spiele gerade “Sam’s Journey” auf dem C64, eine kommerzielle Neuentwicklung für den C64 und – in der Cartridge-Fassung, man muss es nicht anders sagen – wahrscheinlich technisch als auch spielerisch dass beste C64-Spiel der Welt. Wäre schön wenn ihr zumindest mal reinschau, wobei es insbesondere auch Heini spielerisch gefallen könnte, da es eher etwas süßer-charmanter rüberkommt, Jörg ist ja eher ein alter Stratege. Ich weiß es nervt, aber dieses Spiel hat die Aufmerksamkeit wirklich verdient und wer wäre besser für ein altes/neues Spiel bzw. neues Spiel auf alter Hardware als die C64-gestählten, SID-erprobten, MOS-geschädigten Spieleveteranen …. *epischer-Düdelsound* 😉

  5. Wie immer sehr unterhaltsam, vielen Dank!

    Aber lieber Heini, du wohnst ja schon ewig in einem englischsprachigen Land.
    Es kann doch nicht sein, dass du derart vehement das Wort “Suit” falsch aussprichst.

    Was du da sagst, ist “Suite”, und “Suit” spricht man so:
    https://dictionary.cambridge.org/de/aussprache/englisch/suit

    Ich hoffe, du trägst es mit Humor 🙂

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