#216: Die PC-Player-Gedenkrunde

Vor 20 Jahren zog sich der Future-Verlag vom deutschen Markt zurück und stellte dort sämtliche Zeitschriften ein – inklusive des Spielemagazins PC Player. Zur Gedenkrunde begrüßen wir mit Manfred Duy, Roland Austinat und Thomas Werner gleich drei Gastveteranen, die damals die Endphase miterlebt hatten. Wie überraschend kam das Aus, wie hat man es verkraftet? Wir kramen in schönen und weniger schönen Erinnerungen, diskutieren über die Marktposition von PC Player und erfahren einiges über die Eigentümlichkeiten im Umgang mit dem internationalen Mutterkonzern. Vor Beginn dieser Gedenkstunde plaudern Heinrich und Jörg im Smalltalk-Segment wie gewohnt über News, Spieleimpressionen und kramen im Posteingangsfach.

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Spieleveteranen-Episode 20-2021 (#216)
Besetzung: Heinrich Lenhardt und Jörg Langer begrüßen die Gastveteranen Manfred Duy, Roland Austinat und Thomas Werner.
Aufnahmedatum: 12.05.2021
Laufzeit: 1:37:31 Stunden

0:00:15 News & Smalltalk
0:00:30 Das heutige Programm.
0:02:44 Gemischte News: Zombies Ate My Neighbors steht vor einem Comeback, die Yakuza-Serie setzt auch in Zukunft aufs JRPG-Rundenkampfsystem.
0:11:05 Was haben wir zuletzt gespielt? Resident Evil 4 und Nox Archaist.
0:25:27 Nach einer Richtigstellung kommen wir zur Hörerfrage zum Tage von Andreas Wanda.

0:30:16 Magazin-Special: Zum 20. Todestag der PC Player
00:30:21 Vor 20 Jahren wurde die Zeitschrift PC Player eingestellt. Aus diesem Anlass begrüßen wir gleich drei Gastveteranen, die in der Endphase beim Verlag Future Deutschland dabei waren: Manfred Duy, Roland Austinat und Thomas Werner.
0:40:34 Chronologie der Ereignisse: Kurz vor Erscheinen der letzten Ausgabe 6/2001 wurde bekannt, dass Future sich aus dem deutschen Markt zurückzieht. Ende Mai erhielten PC-Player-Abonnenten dann Post vom GameStar-Chefredakteur.
1:03:32 Sisyphus-Arbeit im Umgang mit drei internationalen Geschäftsführern: Der Wechsel von der Weka- zur Future-Verlagsgruppe hatte Vor- und Nachteile.
1:26:04 20 Jahre nach dem Ende: Wie denken die Ehemaligen an die Redaktion PC Player zurück?

1:36:16 Abspann

20 thoughts on “#216: Die PC-Player-Gedenkrunde”

  1. Danke für die schöne Gedenkfolge, ich bin schon sehr gespannt wann die Power Play an die Reihe kommt. Auch deswegen, weil es für mich bei der Power Play ein (gefühlt) jahrelanger Abstieg war.

    Und mal eine andere Frage betreffend Konzeption von Spielezeitschriften: Heinrich und Boris hatten seinerzeit die PC Player aus der Taufe gehoben, Jörg hatte die Gamestar aus dem Boden gestampft. Habt ihr jemals etwas in Form Tantiemen oder ähnlichem für das Heft gekriegt? (Die Magazine haben ja ordentlich Geld erwirtschaftet) Oder tritt man schon zu Beginn sämtliche Rechte an den Verlag ab, der einem im Gegenzug einen Job gibt und dann den grossen Reibach machen darf?

    1. Ich gehe mal davon aus, dass Jörg in den endgoldenen Printzeiten noch ein ordentliches Chefredakteursgehalt bezogen hat. Das hat er dann wohl in den Start von Gamersglobal gesteckt. Du musst natürlich unterscheiden zwischen dem Arbeitsvertrag und den Rechten als Autor. Für letzteres könnte man natürlich noch heute Ansprüche anmelden, ist nur die Frage bei wem und wie begründet. Verträge enthalten ja oft Klauseln, dass man sämtliche Rechte mit dem Erhalt des Texthonorars abtritt. Da damals viele die (digitale) Wiederverwertung nicht haben kommen sehen, ergeben sich teilweise absurde Ungerechtigkeiten. Das betrifft nicht nur Autoren, siehe https://www.dwdl.de/nachrichten/81403/sechserpackschauspielerin_erringt_juristischen_erfolg_gegen_sat1/?utm_source=&utm_medium=&utm_campaign=&utm_term=

  2. Ich habe erst jetzt diese Ausgabe gehört und mir aus diesem Anlass meinen letzten PCP-Standordner rausgeholt. Die erste Ausgabe ist da die 11/2000. Darin wird Heinrich wiederbegrüßt (übrigens mit unfassbar schlechten Fotos) und Roland mit Scherzen zu seiner Frisur als Chefredakteur zur Videogames verabschiedet.

    Interessant ist der Leserbrief eines “Frank Ehner” auf Seite 226, der scheint schon über Insiderinfos zur kommenden Einstellung zu verfügen und wird hier aber noch brüsk abgewatscht:-)

    Im großen und ganzen finde ich die Hefte auch aus heutiger Sicht gelungen, viele Rubriken lockern das starre Reviews/Tests/Tipps-Schema auf und es macht Spaß, durchzublättern. Am Inhalt kann das Aus also nicht gelegen haben.

    Ich als Leser von der ersten bis zur letzten Ausgabe darf aber eine Sache sicher ansprechen, auch wenn sie rein subjektiv ist: Mir war schon damals Manfred Duy unsympathisch und man hatte so ein Gefühl, dass er nicht der Lenker ist, der die PCP in die Zukunft führt. Wie er im Podcast rüberkommt, bestätigt das übrigens nur wieder. Während man Roland und Thomas den Groll über die damaligen Ereignisse abnimmt, fühle ich bei allem was Manfred Duy sagt, Unbehagen. Schon seine Vorstellung als “wissenschaftlicher Ghostwriter” ist doch eher peinlich und dass es ihm so dolle leidtut, dass er die anderen nicht in die Chefredaktion reingeholt hat, wenig glaubwürdig.

    Die große Schlüsselfigur, die namentlich aber nicht erwähnt wurde, ist wohl der Geschäftsführer, also Stefan Moosleitner. Der trägt ja schon einen sehr berühmten Namen. Er ist ja vermutlich einer der erwähnten, die Mittags nach dem Sushi-Express zum Golfplatz abgedüst sind? Auf jeden Fall scheint ja im Verlag die “Sonnendeck”-Mentalität vorgeherrscht zu haben, wenn ich lese, dass es bei “Business 2.0” 80 Stellen gab und man sich im Wirtschaftsjournalismus jener Jahre etwas auskennt, kann man schon ahnen, wie da im Verlag der Hase lief und das Geld versickerte. Auch das Thema Online mit powerplay.de habt ihr nicht angesprochen, das wäre auch noch interessant.

    Was hat Herr Mossleitner eigentlich mit dem sicher nicht wenigen eigenen Geld gemacht, als PCP eingestellt wurde? Er selbst scheint wohl eher kein Interesse gehabt zu haben, sich in eine Weiterführung einzubringen?

    Ein besonderer Dank sollte noch an Roland gehen, dass er sich immer noch zu den damaligen Ereignissen äußert. Für ihn war es sicher am härtesten, da er gerade den Chefredakteursposten bekommen hatte und das dann gleich alles in sich zusammenfiel. Mit der letztendlichen Konsequenz, dass er Leute wie mich in Altbauwohnungen “bei Familie Xbox klingeln” betütteln musste. Das bleibt natürlich unvergessen.

    1. Danke für den langen Text. Die Power Play ging auch an jahrelangem Missmanagement zugrunde. Auch Boris hat ja gesagt, dass die PC Player massenhaft Gewinn eingefahren hat, man aber nicht ins Heft investieren durfte, weil mit der Kohle andere, unrentable Projekte gestützt werden mussten.

  3. Hat der Startbildschirm nicht auch etwas ursprünglich mit den Controllern zu tun, damit das Spiel weiß, welcher Controller zum Spielen genutzt wird? Damit wollte man immer diese verwirrende Port-Frage wie bei den Heimcomputern vermeiden (C64… jedesmal die Frage: War es eigentlich Port 1 oder Port 2?). Versuche es nochmals sauber zu recherchieren.

  4. Glaub der Tielbildschirm der läuft und mit einem Tastendruck beendet wird (und nach längerem Nicht-Tastendrücken oft Spielszenen zeigt oder Trailer) diente vor allem in den späten 90ern an den Demostationen in den Kaufhäusern der Geschäfte als Werbebanner des Spielelogos. Kann mich noch an die N64/PS1-Spielstationen in dem Gamesabteilungen der Kaufhäuser erinnern. Und auf einem lief der Titelscreen von Zelda – Ocarina of Time, da wurden immer abwechselnd das Logo des Spiels sowie Spielszenen gezeigt (wenn man keine Tasten drückte), es diente vorbeikommenden Kunden sozusagen als animierter Werbespot. Denke in diesem Rahmen haben sich auf den Konsolen der “Press Start”-Screen etabliert, in die PC-Szene ist es vermutlich nach und nach eingeflossen insbesondere durch die zunehmendere Verschmelzung der Spielelager, gerade Microsoft reißt ja mit Play Anywhere, Cloud Save und Gamepass die alten Grenzlinien zwischen dem PC- und Konsolenlager immer mehr ein…

  5. Danke für die sehr schöne Folge.
    2 Neuveteranen, danke für die schönen Anekdoten!

    1. Ach und noch was.
      Bei den Beschreibungen von Manfred kam mir mehr als einmal das Bild des Ruder-Achters in den Kopf, wo einer rudert, und 8 mit dem Megafon anfeuern.
      Komisch, daß mit so einem Wasserkopf die Zeitschrift dann kein Erfolg mehr war.
      Aber eine Ausgründung des bestehenden Teams ohne 17 Chefs wäre wahrscheinlich auch schwer gegangen.
      Ich hätte sie wahrscheinlich auch neu bestellt, mit der Gamestar bin ich nicht sooo warm geworden.
      Es war natürlich die Zeit, wo jeder Spieler eigentlich dann schon Internet hatte, aber bis dahin fand ich die CDs immer sehr hilfreich. MM-Leserbriefe-Humor, das ein oder andere LetsPlay-Video (wer hat es wirklich erfunden? Ich kann mich jedenfalls an mind. eins von Jörg C&C Red Alert erinnern, was mich dann auch dazu gebracht hat, das Spiel zu kaufen) und natürlich jeden Monat dutzende Demos.
      Die ganzen Vollversionen, die Ende der 90er kamen, war vielleicht ein Verkaufsargument für den Verlag, aber ich hatte die dann eher durch Bestseller Games oder Gold Games dann 1 Jahr später günstiger bekommen, das mußte nicht für 3 Mark Aufpreis direkt im Heft sein…

  6. Uje, da hat mir der Jörg wieder was angetan – “Nox Archaist” bestellt und schon begonnen. Und “Ultima IV” wartet auch noch im GOG Shelf …

    BTW: Jörg und Heinrich haben mal eine Stunde der Kritiker zu “Ultima IV” gemacht.
    (https://www.gamersglobal.de/video/ultima-4-stunde-der-kritiker)
    Jetzt habe ich die enhanced Version entdeckt (mit Musik, VGA Grafik, etc.) und die wird auch von SCUMMVM unterstützt (https://wiki.scummvm.org/index.php?title=Ultima_IV:_Quest_of_the_Avatar) Einfach die Dateien der GOG Version verwenden und genießen 😉

  7. Ja der Brief von der Gamestar, da war dann meine geliebte PC Player auf einmal weg. Ich habe dann die aufgedrängten Gamestars sowie dann die Zahlungsaufforderung eines angeblichen Gamestar Abonnements ignoriert, Es war aber eh die Zeit wo man die Notwendigkeit eines Gameszeitschrift in Frage stellte, durch Teilnahme am Internet gab es gute Informationsquellen und entsprechende Foren stellten sicher, dass man nichts verpasste. Deswegen lieber Jörg nicht böse sein, es war einfach nicht mehr meine Zeit.

  8. Danke für die schöne Folge. Hat Spaß gemacht Manfred und Thomas zu hören! Gerne öfter 😉 Die PC Player war für mich DIE Spielezeitschrift, altersbedingt vor allem von 96 bis 01, und verbinde den nach Hause Weg nach der Schule im Zug oder Bus sehr damit, die frisch gedruckte Zeitschrift zu durchstöbern. Die späteren MMLB sind immer noch sehr witzig (“Der Absturz von MIR…”) und an den Looping in der Motivationskurve des Flugsimulators muss ich bei jeder Statistik denken die ich lese 😀

  9. Wieder eine sehr gute Folge, schade dass Jörg am Ende nichts mehr gesagt hat :).
    Die Tests waren objektiv und informativ.
    Ich habe die PC-Player geliebt und hätte diese auch weiterhin gekauft.
    Nun bin ich tatsächlich berührt und muss mich erst mal wieder sammeln, sonst fange ich noch an zu heulen.
    Früher war doch alles besser :P.

  10. Hab mich wirklich sehr gefreut mal wieder was von den Veteranen (!) Manfred “Der General” Duy und Thomas Werner zu hören, vor allem weil ich wirklich seit dem Ende der PC Player nichts mehr von ihnen mitbekommen habe. Hab natürlich auf noch mehr Stimmen gehofft (z.B. Udo Hoffmann, Thomas “Duke” Köglmayr, Henrik Fisch), aber was nicht ist, kann ja noch werden 😉 Ich warte immer noch auf ein live “Hey Boss, ich brauch mehr RAM”-Duett von Roland und Udo im Podcast 😉

    Vielen Dank für diese schöne Zeitreise in die Vergangenheit!

    1. Ui, richtig. Wie war das noch?

      “Jeden Morgen sitz ich hier … doch mein PC ist dafür einfach viel zu la-haaam.”

      Der komplette Text fällt mir spontan nach 20+ Jahren nicht mehr ein. Es gab meine ich auch mehrere Strophen, oder?

      Gut war dann die Steigerung, als Udo auf der Raumstation MIR singen sollte, nach dem Eurovisions-Sieg:

      “Bring den La-haptop zurück, er war mein bestes Stück, Ba-ha-ha-byyy!”

    2. Vielleicht übersehen, aber es gibt eine schöne Folge mit Hendrik Fisch, die Nr. #68.

      1. Und natürlich sollte jeder PC Player Fan pcplayer.de kennen. Dort hat es viele Interviews, mit fast allen Redakteuren.

  11. Zombies Ate My Neighbors sollte man als Spieleveteran aber schon kennen

    1. Vom Namen her kenne ich es, aber auch ein Spieleveteran kann nicht alles gespielt haben, was in den letzten drei Jahrzehnten erschienen ist 🙂

      1. Wahrscheinlich waren du und Jörg zu der Zeit zu stark PC-zentriert. Wenn ihr Mitte der 90er hautpsächlich auf einem Mega Drive oder einem SNES gespielt hättet, würdet ihr es kennen.

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