#61: Tokio Hotel

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Beim 61. Spieleveteranen-Podcast kämpften zwei Veteranen nicht nur mit der Technik. Ein Wetterhoch in San Francisco trieb Roland Austinat dank schalltechnisch geschlossener Fenster den Schweiß auf die Stirn, während Stephan Freundorfer nach einem Messebesuch in Japan mit dem Sandmann rangelte. Anatol Locker, Heinrich Lenhardt und Jörg Langer blieben von solchem Unbill verschont.

Gemeinsam blätterte die Fünferbande im Spiele-Sonderteil der Happy Computer 8/88, dem Vorläufer der Power Play. In einem der längsten Podcasts in der Geschichte der Spieleveteranen tauschten sie Reise- und Spieleerinnerungen aus, diskutierten über binäre Wertungen und kürten ein neues Spiel des Monats.

  • 0:00:00 Intro: Kein Hitzefrei, keine Schlafpause – fünf meist wache Veteranen versammeln sich zum 61. Podcast.
  • 0:01:11 Happy Birthday, Dreamcast: Am 9.9.99 erschien Segas letzte Konsole in den USA. Aber heißt es der, die oder das Dreamcast? Und warum ist das System so schnell wieder verschwunden?
  • 0:07:15 An den Spielen hat es nicht gelegen: Virtua Tennis, Samba de Amigo, Shenmue, Phantasy Star Online, Chu Chu Rocket, Crazy Taxi, Skies of Arcadia, Space Channel 5 – ein so gutes Line-up hatte so früh bis heute keine andere Konsole.
  • 0:09:22 Gefühlsecht vibrieren mit Rez, plaudern mit Mr. Spock als Fischwesen Seaman.
  • 0:12:06 Jörg und Stephan berichten von der just zu Ende gegangenen Tokyo Game Show 2014.
  • 0:18:29 Spielpause im öffentlichen Nahverkehr: Jörg erklärt den japanischen Spielemarkt.
  • 0:25:10 Lost in Translation 2: Zwei Veteranen essen Burger mit schwarzem Käse, trinken Sake aus Wassergläsern und besuchen ein Katzenrestaurant.
  • 0:34:07 Daumen rauf oder Daumen runter: Zeigen polarisierend wertende YouTube-Stars und Webseiten den Fachmedien, was die Spieler wollen? Reichen 2014 nur noch zwei oder drei Wertungsstufen? Verpassen Fachmedien mit langen Tests den Anschluss an die Leser?
  • 0:41:15 Wer hat mehr Erfolg? Fachmedien oder YouTube & Co.? Und wie verändern Let’s-Play-Videos und MOBAs wie League of Legends und Dota 2 die Spielelandschaft?
  • 0:49:10 Heinrichs Aufreger: User-Tests auf Metacritic, die ebenfalls nur binäre Wertungen verteilen.
  • 0:52:49 Zurück in die Vergangenheit: Wir blättern durch den vor 26 Jahren erschienenen Spiele-Sonderteil der Happy Computer 8/88. Und stellen fest: The Last Ninja 2 mochte keiner so richtig, trotz des Titelmotivs.
  • 0:54:07 Jonathan Hare und Matthew Times von Sensible Software küren Casanova zum besten mit dem Shoot ’em up Construction Kit erstellten Leserbeitrag. Anatol erinnert sich mit Schrecken an Waschkörbe voller Disketten für das Boulder Dash Construction Kit, die er seinerzeit sichten musste.
  • 0:57:23 Vixen – in Deutschland besser nicht.
  • 0:59:00 Feudalherren: Vom in der Ausgabe vorgestellten Postspiel waren Heinrich und Anatol schon 1988 nicht begeistert. Die Leser auch nicht. Jörg hat vor Jahrzehnten hingegen selbst ein Postspiel betrieben.
  • 1:02:10 Getestet auf einer ganzen halben Seite: Wasteland. Heinrich testete das Rollenspiel seinerzeit auf dem Apple II und erklärt, warum das Spiel berichterstattungstechnisch etwas untergegangen ist.
  • 1:07:15 Unser “Spiel des Monats”: Wasteland 2, inXiles über Kickstarter finanzierte Fortsetzung des Endzeitspektakels. Roland ist voll und ganz begeistert, Heinrich staunt über den knackigen Schwierigkeitsgrad, Jörg findet das Spiel gar nicht so schwer, aber dennoch spielenswert.
  • 1:19:56 Was haben wir gespielt? Wir fragen Stephan, doch der bleibt stumm. War es der schwarze Hamburger? Der Jetlag?
  • 1:21:04 Roland nutzte die Sommerpause, um in früheren Podcasts empfohlene Spiele auszuprobieren, darunter das großartige Valiant Hearts, Joe Dever’s Lone Wolf und Piano Tiles. Neu gespielt: das Puzzle-Reaktionsspiel … and then it rained, den Pachinko-Flipper Super Monkey Ball Bounce und Star Wars Commander, ein “Strategiespiel Light” im Geiste von Clash of Clans.
  • 1:22:55 Komplett durchgespielt hat Anatol The Last of Us Remastered und ist immer noch ganz weggeblasen. Wenig begeistert ist er über Verbindungsabbrüche in Einzelspielermissionen von Destiny.
  • 1:25:34 Heinrich beschäftigte sich in den letzten Wochen mit Gauntlet – einem progressiven Reboot des Mehrspieler-Klassikers.
  • 1:27:46 Auch Jörg ist in Destiny unterwegs, glaubt aber nicht, dass er es 200 Stunden lang spielen könnte. Beim Adventure Book of Unwritten Tales 2 wundert er sich über die geringe Zahl der Räume, die er in der ersten Spielstunde zu sehen bekam.
  • 1:32:15 Von Stephan fehlt jedoch noch immer jede Spur.
  • 1:33:15 Roland nutzt den Moment, um eines kürzlich verstorbenen Spieldesigner zu gedenken: Douglas Smith, Erfinder des 1983 erschienenen, legendären Geschicklichkeitsspiel Lode Runner. Schon vor über 30 Jahren wurde es mit einem Editor ausgeliefert. Heinrich weiß, wie es dazu kam.
  • 1:36:17 Die Veteranen verabschieden sich … da taucht Stephan wieder auf.
  • 1:40:30 Der Schlussgag

84 thoughts on “#61: Tokio Hotel”

  1. hallo Leude gibts schon einen releasetermin für die neue Ausgabe?

    1. Ja, der Schnitt ist just gestern fertig geworden. Behaltet mal ab Donnerstag mittag spieleveteranen.de im Auge.

  2. Nochmal danke für die neue Folge!

    Bei dem Dreamcast Thema merkte ich schon, dass die meisten der anwesenden Spieleveteranen (zumindest zu der Zeit) wohl eher im “PC-Lager” unterwegs gewesen sein mussten. Wahrscheinlich hätte Winnie an der Stelle eine einstündige Abhandlung über die Historie und Bedeutung des Dreamcast verlesen: 🙂
    Ich kann mich noch lebhaft an die Zeit erinnern: die Stimmung des Aufbruchs ins Online-Zeitalter, der langsame Übergang von Surfen nach Volumen zu Flatrates, Spiele in vergleichsweiser glasklarer VGA Grafik …und daran, dass Europa wieder mal nur einen Bruchteil der coolen Sachen aus Japan bzw. Amerika bekam. Eine gefühlte Ewigkeit lang gab es als richtigen Online Titel (abgesehen von Online-Highscorelisten) nur dieses ChuChu Rocket…
    Die Diskussion um der, die oder das Dreamcast habe ich übrigens nie verstanden. Wegen des Schwerpunkts Internetanbindung bedeutet Dreamcast natürlich Traumübertragung – also “der Dreamcast” genauso wie “der Podcast”.

    Wenn ich mir die Anmerkung noch erlauben darf: Bei einem ernsten Thema, wie Roland es angesprochen hat, hätte ich mich über etwas mehr Pietät gefreut.

  3. Ich denke, dass Dreamcast von Anfang an ziemlich bedrängt wurde.
    Als der Release des Systems stattfand (1998 Japan, 1999 Rest der Welt), hatte sich die Playstation gerade richtig im Massenmarkt festgesetzt, war Teil der Popkultur geworden. Keineswegs war dieses System “reif für den Müll”, sondern es entstanden gerade viele Genres, und auch viele neue Marken.

    Meines Wissens knüpften die starken jap. Hersteller Capcom und Namco laut (publikumswirksam) von Anfang an ihre DC-Entwicklung an Verkaufszahlen. Ein Soul Calibur (das war damals schier unglaublich, um Jahre voraus) wurde vor allem deshalb realisiert, weil Sega da Geld in diese Namco-Produktion reinsteckte. Gleiches gilt sicherlich auch für Biohazard Code Veronica (Capcom).

    Zum Zeitpunkt des US-Release (zehn Monate nach J-Release) waren glaube ich noch nicht einmal eine Million DC in Japan abgesetzt. Der Start in den USA war fulminant (übertraf gar den N64-Start), aber schon Anfang 2000 flauten die Verkäufe überall spürbar ab.

    Nach einem Jahr hatte man tolle, innovative Spiele, aber ein “Jet Set Radio” hat sich gerade in Japan offenbar ziemlich schlecht verkauft. Zur gleichen Zeit redete “die Masse” über die PlayStation2 Specs, obwohl es zu der Zeit sicherlich kein einziges vorzeigbares PS2-Spiel gab, war klar, dass Square-Enix, EA, Capcom, Namco etc. alle auf PS2 setzen würden. Über kurz oder lang würden technische Defizite der PS2 überwunden (was ja auch eintraf).

    Dennoch ist sicherlich interessant, wie Dreamcast weiter gelaufen wäre, hätte es nicht den “Sudden Death” im Jahr 2001 durch den Sega-Ausstieg gegeben. Gerade im Hinblick auf die später “durchaus nicht Selbstgänger” Gamecube und Xbox1 hätte Dreamcast sicher eine starke Position hinter Sony halten können, zumal die Konsole preislich interessant war. Man bedenke, dass eine PS2 anfangs fast 1000 DM kostete (wenn man wenigstens ein Spiel und eine Memory Unit haben wollte), und Xbox am Anfang auch erst einmal ziemlich kalt erwischt wurde ob eines in Europa sehr hohen Preis.

    Es wären bei Fortführung des Produktes sicher weit mehr als die 10 Millionen weltweit verkauften DC-Systeme geworden, und viele Third Parties (z.B. Eidos) hätten durchaus für DC weiter produziert.
    Bei allem “Hätte” und “Wenn” muss man aber sehen, dass 2001 Sega wohl nichts anderes übrig blieb, als “Hals über Kopf” auszusteigen. Wenn man betrachtet, wo Sega heute als Publisher steht, war der weitere Weg auch so schon eher enttäuschend.

  4. War mal wieder eine sehr schöne Folge.
    Danke dafür.
    Und am Ende, als auf einmal der Schlafende aufwacht, genial. 😀

  5. Im 55 SVP gibt Heinrich zur Nintendo-Krise zu Kommentar, dass es eine einfach 99-Dollar-Konsole für das Wohnzimmer braucht.
    Gestern habe ich sie im Laden gesehen, was mich sehr überrascht hat, weil ich dachte das Ding ist nur angekündigt, aber noch nicht im Weihnachtsgeschäft: Amazons FireTV.
    Und gleich daneben ein Berg teurer Gamepads.
    War schon versucht, habe aber nicht zugeschlagen. Zu viele offenen Fragen zu DRM, Rootbarkeit (Linux) und Langfristigkeit meiner App-Käufe.

  6. war doch wider heinrichs befürchtungen ganz unterhaltsam – und auch gar nicht zu lange. ganz wichtig: ihr dürft auch mal zwischendurch lachen boys. 😉

  7. Kurz zur Info: An http://www.pcplayer.de wird gearbeitet, es dauert aber sicher noch eine Zeitlang, bis wir wieder online kommen (wegen nicht vorhandener Freizeit u.a.).

    Dafür haben wir jetzt alle redaktionellen Videos der PC Player auf unseren Youtube-Kanal gestellt: https://www.youtube.com/channel/UC1KMJ7UQh09JWp07NVvENcQ

    Gerade das Ende der letzten MMLBs ist doch unfreiwillig passend: Henrik (den unbedingt mal in den Podcast einladen!) weiß nicht mehr, wie es weitergeht und Steffi verabschiedet sich von der PC Player, weil sie den Verlag wechselt.

  8. Ich habe die Folge heute früh erst bis zum Schluß gehört, da ich den Podcast in der Tat auch zum Einschlafen höre. Das soll jetzt aber nicht heißen, daß ihr mir zu langweilig seid, sondern daß ich mich beim Hören so wohl fühle wie in Abrahams Schoß.
    Bitte weiter so!

    1. Nachträglich noch vielen Dank für den Hinweis. Wir arbeiten gerade daran Julian für die nächste Spieleveteranen-Aufnahme zu buchen.

  9. Schöner Cast. Hätte ja noch gerne rolands Meinung zu Star Wars Commander gehört!

    1. Danke. 🙂 Ich mag’s ja. Man darf nicht erwarten, kontinuierlich zu spielen, sonst wäre das Ding ja bald durchgespielt. Meine Basis hat derzeit eine Wertung von knapp unter 800 und ist mit 4ern und ein paar 5er-Gebäuden ausgestattet. Keinen Cent für Kristalle gezahlt. Wie findest Du es?

      1. Oh, ich besitze kein Smartphone o.ä. und kann deswegen zu dem Spiel überhaupt nix sagen. Aber ich kenne Jörgs GG Meinung. Und da Du das Spiel gut findest, wurde ich einfach neugierig und hätte mich über Deine fundierte Einschätzung gefreut. Ich finde es immer schade, wenn Du abgewürgt wirst.
        Viel Spaß noch mit dem Spiel und ein schönes Wochenende

      2. Ich weigere mich auch dafür zu zahlen, daher kann ich auch nur fünf Minuten am Stück bzw. 15 Minuten am Tag spielen, aber es hat trotzdem eine gewisse Faszination.
        Allerdings wird es später mühsam Geld für Gebäude der Level 6 oder 7 zu sammeln, da bei einem Angriff auf die eingene Basis fast das gesamte gesammelte Geld weg ist. Außerdem ist die Zeit, bis die Gebäude fertig sind, irrsinnig lang. Das Hauptquartier auf Stufe 6 aufzuleveln hat eine ganze Woche gedauert.
        Daher ist für mich wohl auch bald Schluß mit dem Spiel.

        1. Meins ist noch auf Stufe 5, dafür sind alle anderen Gebäude bald auch auf der Maximalstufe. Ich lasse mich gerne angreifen und bekommen dafür Medaillen. 😉 Und gelegentlich gibt es ja Kampagnen, und seit kurzem auch ein neues Kapitel – für zwischendurch mal ist das genau richtig. Öfter spiele ich jetzt Star Wars: Force Collection, darüber mehr in der 63. 😉

  10. Also für mich ist der klassische deutsche Spieletest (aka. die Power Play Schule) schon seit 2000 tot. Sowohl im Internet als auch in Print.

    Damals habe ich die EDGE entdeckt und für 8 Jahre abonniert. Kurz subjektive Tests und ne einfache 10 Wertung. Top! … Super Layout, geile Reportagen, tolle Fotostrecken. Und gutes spielhistorisches Wissen …

    Lustigerweise habe ich in meinem Leben keinen einzigen Gamer getroffen, der auch die EDGE gelesen hat … nunja.

    Und für Seitenweise Tests (online/offline) habe ich keine Lust und Zeit. Hinzukommt das mit steigendem Alter man sich selber viel Wissen aufgeschaufelt hat und ich am besten weiß, was für mich gut ist. Da brauche ich auch keine YouTuber, die mich mit ihrem Gesabel und meistens sehr gesundem Ego eher annerven als unterhalten. Und damit möchte mir meine kostbare Freizeit nicht versauen.

    Eigentlich habe ich nur ein Forum das ich regelmäßig anschaue und am liebsten lese ich die alten deutschen Ausgaben von PP, ASM, Happy Computer auf kultboy 🙂 … Das reicht völlig.

    Aber das die Kids auf Let’s Play und so abfahren kann ich natürlich schon verstehen. Denn die meisten Kinder die ich kenne, sind auch einfach nicht mehr so die Nerds. Ein wenig Nerd musste man in den 80er Jahren ja schon sein 🙂 … Und da hatte man auch keine Berührungsängste mit abstrusen, komplizierten Strategiegames auf English ohne Anleitung 🙂 …

  11. Errrm… sacht mal, Euer Link in der Blogroll zu den Rolf Boyke Comix ist, glaub ich, nich mehr aktuell…

  12. Wieder eine ganz tolle Folge. Vielen Dank, dass Ihr Euch Monat für Monat die Mühe macht!

  13. Wieder ein sehr schöner Podcast. Nur was war mit Stephan? Wo ist der auf einmal abgeblieben?

    Ich fand auch den Teil über Wertungen und Spieleseiten/-Hefte sehr interessant.

  14. Dem Fazit von Wasteland 2 kann ich komplett zustimmen, die Story ist super und stimmig, das Missionsdesign ganz ok, wie Jörg schon meinte – wobei das mit den Flags gerade in der zweiten Zone oftmals nicht ganz funktioniert. Für die 2. Spielzone, hätten sicherlich noch 1-2 Monate Polishing geholfen.
    Wasteland 2 hat aber sowohl Schwächen im Charakter als auch im Kampfdesign.
    Es ist schon korrekt, dass man nach 20 Stunden gerne mal rerollen will, denn dadurch, dass die Attribute den Charakter definieren und man nut einen Punkt alle 10 Level bekommt, setzt man den Charakter zu Beginn fest, und kann ihn dann entsprechend auch gimpen, auch weil der Intelligenzwert nicht Retro-Aktiv funktioniert. Wenn man also keinen Int Wert von 2,4,8 oder 10 wählt, ist der Charakter bereits suboptimal. Wenn man weniger als 10 AP hat ebenfalls. Das lässt sich auch nachträglich fast nicht mehr korrigieren. Die NPCs sind dabei ebenfalls schlecht designed. Zwar gut und Stimmig in der Spielewelt. Aber katastrophal von den Werten, so dass sie die Gruppe kaum bis garnicht ergänzen wenn man sich nicht vorab informiert. Da ich schon ordentlich Zeit in die Planung gebuttert hatte, hatte ich dann auch schnell den Punkt erreicht, den Jörg meinte – und alles gemaxed. Mehrere meiner 10 Int Charaktere hatten dann am Spielende über 40 Skillpunkte übrig.
    Das Spiel ist aber verhältnismäßig groß und bleibt dabei auch imho sehr interessant. Ich habe auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad “Supreme Jerk” gespielt und dafür immerhin um die 100 Spielstunden benötigt. Wobei anders als in Divinity:OS die Kämpfe weit weniger Zeitintensiv waren.

    Für den Schwierigkeitsgrad gilt aber: Wenn man einmal das System kennt, einmal die Charaktere “korrekt”designed hat (zB auf Shotguns und Schwerter usw verzichtet) und einmal über die Start-Schwierigkeiten hinaus ist (4 Stärke+ geben genügend HP pro level), dann sind die Kämpfe doch recht einfach und primitiv. Man positioniert die Charaktere beim Start und dann wird reihum geschossen bis alles tot ist. Deckung suchen und Co ist komplett überflüssig, bzw kontra-produktiv weil man stattdessen hätte schießen können. Es gab dennoch eine Hand Voll Kämpfe bei denen man etwas aufpassen musste. Grundsätzlich war es aber selbst auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad – wenn man sich entsprechend mit dem Spiel beschäftigt hat – nicht besonders schwer. Das Problem ist aber eben mehr, dass man den Kampf sehr einfach Cookie-Cutter mäßig meistern kann.

    Schlussendlich ein gutes Spiel durch die Story, aber mit Schwächen in Charakterdesign, Kampfdesign und Polishing in der zweiten Spielhälfte.

    1. Kannst du mir eine ideale Aufstellung von den Werten für die 4 Leute am Anfang geben, ich seh da nicht durch und habe keine Lust nach 20 h nochmal von vorn anzufangen.

      1. Bezüglich Waffen würde ich dazu raten entweder Assault Rifles oder Sniper zu nehmen. Auch MPs sind brauchbar, Energiewaffen werden erst im zweiten Spiel-Abschnitt stark. Von Nahkampfwaffen würde ich ganz abraten. Ich hatte anfangs meinen Snipern auch noch ein paar Punkte in Pistole gesteckt, die könnte man alternativ auch in Energiewaffe, MP oder Blunt stecken. Wichtig ist die Charaktere so beim Kampfbeginn hinzustellen, dass ein Nahkämpfer nicht direkt 3 oder mehr deiner Leute blockiert.

        Ansonsten sollten deine Charaktere alle 10 AP haben, und mindestens 10 Reflexes. Luck kannst du überall auf 1 lassen. Bei Stärke ist der Wert 4 der sweet Spot. Weniger kann tödlich sein, mehr ist unnötig.
        Charisma kann auch jeder Charakter auf 1 haben. Nur der Charakter, der den Leadership Skill hat, sollte 5 oder mehr haben, da Charisma den Radius vorgibt und Leadership vor allem für die angeheuerten NPCs wichtig ist.
        Bei Int kannst du aussuchen ob du 4,8 oder 10 nimmst. Alles andere macht keinen Sinn. Vermutlich ist es am besten 2 Charakteren nur 4 Int zu geben (zB bei dem mit höherem Charisma) und den anderen zwei 10 Int. Speed reicht bereits auf einem Wert auf dem der AP, den man aus Int bekommt, ein wenig heruauszukitzeln. Bewegung ist eh unsinnig, kann daher grundsätzlich low bleiben. Jetzt Coordination so weit auffüllen, dass du 10 AP hast. Der Rest geht in Awareness. Awareness ist dann auch der Wert in dem du bei Stufe 10,20,30,40 deinen Punkt reinsetzt. jeder Punkt bringt 1 initiative.
        Der Anfang wird etwas Schwer. Du kannst aber recht früh in die Ranger Citadel zurückkehren und deine Gruppe da bereits günstig mit Fetten Waffen aufrüsten. Unter anderem mit Sniper Rifles, mit denen du 2 mal pro runde schießen kannst.

        Was Utility Skills angeht kommt es darauf an ob du AG Center oder Highpool rettest. Im AG Center gibt es auf jeden Fall den besseren Charakter, der aber…einen Nachteil hat, der sich aus der Story ergibt und den ich nicht spoilern will. Dieser Charakter hat Surgery und Science. Die beiden Werte kann man sich bei den eigenen Charakteren dann sparen. Barter und Animal Whisperer kannst du ebenfalls komplett ignorieren. Brute Force kannst du notfalls anfangs von Angela Deth übernehmen lassen, die Anfangs ja als temporäres Mitglied der Gruppe hilft.
        Das war es dann auch im Grunde schon. 😉

    2. Was die Killerbunnies in Wasteland anbelangt und die vielen AP die sie haben:
      Das ist m.E. eine Anspielung auf das Monster in Monthy Phython’s “Die Ritter der Kokosnuss”. Es gab ja schon andere Anspielungen in Interplay’s Spielen: Der Gesang der Mönche in der Amiga-Version von BT und die Waffe “Holy Handgrenade” in BT.

      1. Bei WL2 bin ich über meinen Schatten gesprungen und habe mir die Ranger-Version wegen den Goodies gekauft. Obwohl Steam+Aktivierung notwendig ist, die ich scheue wie der Teufel das Weihwasser.
        Resultat: Bevor ich spielen kann, muss ich drei Lizenzverträge abnicken, mir einen Usernamen+Passwort aussuchen, meinen Offline-PC mit dem Internet verbinden (Normalerweise kommt nur Linux ans Netz), Steam updaten und danach lädt WL2 noch 10GB Updates nach.
        Das wird für lange Zeit mein letztes Vollpreis-Spiel sein. GOG ist mir wieder ein ganzes Stück sympathischer geworden.

        Zur Qualität des Spieles später mehr, die 10GB sind noch nicht durch…

  15. SUPER FOLGE! Vielen Dank mal wieder!
    Interessant, witzig, einfach gut.
    Auf was ich durch Euch alles schon gestossen bin an Büchern, Spielen, allgemeine Entwicklungen usw. Ganz großartig!
    Gruß und weiter so,
    Holger

    1. Danke, danke. Bei den Spielen der Kollegen geht mir das auch oft so. Aber Bücher? Sag an! Nicht, dass ich nicht noch genug ungelesene Bücher im Schrank hätte … 😉

  16. Also, die ersten Titel der PS2 waren ziemlich gut. Okay, einige sind schlecht gealtert, aber mit Metal Gear Solid 2 konnte nichtmal Shenmue mithalten. Ich finde dass so geniale Rollenspiele wie z.B. Grandia 2 auf der DreamCast (und spaeter als PC/PS2 Ports) leider zu spaet kamen um das Ruder herumzureissen.

    1. MGS 2 war aber doch wirklich kein Starttitel. Das meinten wir – die Qualität der DC-Titel war vom Start weg so hoch wie bei keiner anderen Konsole seither. 🙂

  17. Bin ja kein Audio-Fetischist bei Podcasts, aber bei euch klingt es manchmal grenzwertig und ich habe das Gefuehl, dass sich die Audio-Qualitaet mit moderater Investition einfach verbessern liesse. Insb. Heinrich klingt oft recht blechern (Laptop-Mikro?), andere gelegentlich uebersteuert.

    1. Das ist einfacher gesagt als getan. Heinrich hat zum Beispiel das beste Mikro von allen, eins von Blue Microphones. Die Übersteuerung liegt daran, dass bei den Aussteuerungen vor den Podcasts alles im Lot ist, doch dann während der Aufnahme die Erregung ab und zu hohe Wellen schlägt. 😉 Mal forschen, ob es eine Art Software-Kompressor gibt, den man an den Aufnahmeorten vorschalten kann.

  18. Ich habe mich gewundert, dass Vinnie Forster fehlt, aber Stephan Freundorfer höre ich auch sehr gerne zu.

    Lob für die ausführliche Inhaltsbeschreibung mit Zeitangabe. Gefreut habe ich mich über die Bonuslänge.

  19. Ich fänd es schön, wenn die Teilnehmer des Podcasters als Foto über dem Inhaltsverzeichnis zu sehen wären. So wie früher bei der Powerplay als kleine “Passfotos”. Ich weiss zwar, wie ihr ausseht, aber irgendwie fänd ich es einfach nett.

    Aus irgendeinem Grund läuft der Podcast bei mir auch nur auf dem linken Kanal in mono. Der gleiche Stream auf Gamersglobal ist stereo.

        1. Hab noch ein bisschen rumgespielt. Ergebnis: Wenn ich Folge #61 als .mp3 runterlade und mit Winamp abspiele, ist es bei mir stereo. Die Folgen #59 und älter spielen auch im Stream bei mir stereo. Nur die Folgen #60 und #61 laufen im Stream bei mir mono, links. Auf irgendwas reagiert mein System da seit Folge 60 allergisch 🙂

          Ändert nichts am excellenten Inhalt! Macht gerne öfter Folgen mit (4-)5 Teilnehmern, da wirken die Themen konzentrierter.

  20. Im von euch so marginalisierten Teil des Netzes finden jedenfalls gerade einige sehr wichtige und interessante Debatten über das Medium Videospiel statt.

    Da hätten wir zum einen “Gamergate”, wo sich zum einen zeigt, das der von euch so hervorgehobene “Core Gamer” möglicherweise nicht immer der distinguierte Connaisseur ist für den ihr in haltet, wo aber neben all dem Shitstorm auch über die Rolle der Medien und der Publisher, über die (fehlende) Inklusion und allgemein über die weiterentwicklung des Mediums gestritten wird. Dann hätten wir auf der anderen Seite die Debatten über “Crowdfunding” und die positiven und negativen Seiten dieser Kampagnen. Drittens wird gerade heftig über “Indie-Spiele”, den Unterschied zwischen “Games” und “Non-Games” und den allgemeinen Zustand der Industrie diskutiert.

    Das Medium wird offener, auch wenn sich viele alteingesessene mit Händen und Füßen dagegen wehren und diese Debatten finden weitab der klassischen Magazine und Reviewkultur statt.

    Natürlich wird auch darüber diskutiert wie sich professionelle Outlets diesen Entwicklungen anpassen können und wohin die Reise für “professionellen” Spielejournalismus geht.

    Gehe ich heute auf z.B. Giantbomb oder auf den Youtube-Kanal von TotalBiscuit wird mir eine Seite präsentiert, die mir mehr oder weniger klar macht “Hier ist neuer toller Content für dich und das gibt es noch obenauf, wenn du ein Abo abschliesst”. Rock Paper Shotgun öffnet mit “Alien: Isolation”, Polygon hat ein Feature über ‘Pewdiepie’ und Leitartikel zu “Gamergate” etc.

    Bei gamersglobal im Vergleich sehe ich zuerst die Tagline “Das Spiele-Magazin für Erwachsene” das schon von Anfang an klar macht, das diese Seite bestimmte Leserkreise bewusst ausschliessen will. Als zweites ein Vollformat-Portrait von Florian und Heinrich das einen Screenshot von Schatten über Mordor so vollständig verdeckt, dass man nicht einmal mehr erkennen kann um welches Spiel es sich handeln soll wäre da nicht der Text. Als drittes ein passiv-aggressiver Hinweis warum Leute die Adblock verwenden schlechte Menschen sind. Erst danach die Liste mit Inhalten.

    Diese Gegenüberstellung sagt meines Erachtens schon mehr als es tausend Worte könnten.

    1. Na klar wird das Medium offener. Meinst Du, auch nur zehn Prozent aller Wii-Käufer hätten jemals ein Spielefachmagazin gelesen? Oder eine Seite wie Giantbomb oder diverse YouTube-Kanäle besucht?

      Ich kann hier nicht für Jörg sprechen, aber ich empfinde ein “Das Spiele-Magazin für Erwachsene” nicht als bewussten Ausschluss, sondern als bewusste Ansprache der Leser, die sich eben sonst nirgendwo “heimisch” fühlen. Und ganz ehrlich: Wenn wir als Kinder früher “das ist etwas für Erwachsene” gelesen haben, dann fanden wir es umso interessanter. Von daher würde ich wetten, dass bei GG auch einige nicht ganz so erwachsene Leser am Start sind.

      Der Punkt bleibt aber, und den habe ich in letzter Zeit nicht nur hier gemacht: Wenn ich jemandem dabei zuschauen kann, wie er wie Bolle Spaß mit Spielen hat, oder einen fünfseitigen Test lesen kann – was macht *die Mehrzahl* der Leute? Eben. Und wie können klassische Spielemedien darauf reagieren?

      1. Es geht mir mehr darum, dass gerade die deutsche Szene immer noch von Tests spricht und von der kulturellen Debatte um das Medium Spiel und dessen Veränderung seltsam abgekoppelt scheint. Außerdem spürt man wenig Leidenschaft und Begeisterung für das Thema.

        Das spannende ist, um mal einen anderen Themenbereich zu nennen – dass Top Gear über 800 Millionen Menschen erreicht und einem mehr Begeisterung über das Thema Auto vermittelt als Auto Motor und Sport, Autobild und Co.

        Auf deine Frage habe ich keine Antwort, außer erfolgreiche Beispiele gerade auf dem US Markt zu nennen. Es ist allerdings eine Tatsache das Youtube-Persönlichkeiten wie PewDiePie mehr Erfolg damit haben die “Mehrzahl” anzusprechen als der ‘klassiche’ Magazinmarkt.

        Was mir dabei auffällt ist die ansteckende Begeisterung und Leidenschaft für das Medium, die nur selten in plumpes Hurrah ausartet und die sich seltsam “offen” anfühlt und die nicht anstrengenderweise nach “Objektivität” und “Vergleichbarkeit” in einem Medium sucht, das genauso von Vorlieben und Abneigungen geprägt ist wie Film und Fernsehen.

        1. In den USA läuft historisch bedingt der TV in vielen Haushalten nonstop, von daher wachsen Kids vermutlich damit auf, immer etwas “am Laufen” zu haben.

          Deinen letzten Absatz kann ich nur unterschreiben, deswegen zitiere ich ihn noch einmal:

          “Was mir dabei auffällt ist die ansteckende Begeisterung und Leidenschaft für das Medium, die nur selten in plumpes Hurrah ausartet und die sich seltsam “offen” anfühlt und die nicht anstrengenderweise nach “Objektivität” und “Vergleichbarkeit” in einem Medium sucht, das genauso von Vorlieben und Abneigungen geprägt ist wie Film und Fernsehen.”

          Das ist es, was mich dazu gebracht hat, in letzter Zeit mehr über den Themenkomplex nachzudenken.

    2. völlig illelevante sachen fül ein paal tausend nelds.

      1. Mal ist das vielleicht lustig, doch fühle Dich hiermit freundlich ermahnt, etwas sinnvollere Kommentare zu posten. 🙂

    3. Den Hinweis auf GG, dass AdBlocker das Geschäftsmodell zunichte machen finde ich nicht so schlimm. Bei einer Seite, die mir gefällt kann man ihn ja dann durchaus ausschalten, um den Seitenbetreiber zu unterstützen.
      Bei GG habe ich den Blocker auch ausnahmsweise ausgeschaltet.

      Das wird Jörg leider nicht viel nützen, da ich zwar Erwachsener bin, mir die Webseite aber vollkommen überfrachtet/unübersichtlich daherkommt. Für aktives Mitmachen und Achievment-Jagd fehlt mir die Zeit. 30 Top-News pro Tag kann ich auch nicht verdauen.
      Als Erwachsener mit Beruf, Familie, und mehr Geld als Zeit ist GG nichts.

      Meine Hauptinformationsquellen bzgl. Spiele sind der Podcast (meine Wertung: ***** von 5) und der Spieleteil der c’t. Die am besten auf mich zugeschnittenen Zeitschriften (neue) PP und GEE sind leider in die ewigen Jagdgründe gegangen.

  21. Ich fand den Mittelteil wo ihr ziemlich selbstgefällig über Wertungen, “richtige” und “falsche” Reviews, Youtube und den Spielemarkt diskutiert habt schon sehr anstrengend.

    Es ist ja schön wenn ihr euch selbst versichert, doch alles richtig gemacht zu haben. Es ist meinetwegen auch gut sich selbst zu versichern doch im Gegensatz zum Rest des Internets nur für die “richtige” Zielgruppe zu arbeiten. Der Rundumschlag gegen alles was nicht die klassische deutsche Art des Spieletests ist geht mir dann aber doch etwas zu weit. Insbesondere wenn ihr das im Namen von Leuten wie mir, der mit Ende Dreissig anscheinend eure Zielgruppe sein soll, tut.

    Während ihr hier über Wertungssysteme diskutiert und darüber dass ihr ja weiter relevant seid wegen Metacritic (Ich bitte euch, wirklich?) und da es im Netz ja so viele sinnlose user reviews gibt, finden die relevanten Entwicklungen für das Medium Computerspiel anderswo statt und ihr scheint – bis auf Roland der den einsamen Gegenpart gegeben hat – immer noch nicht zu begreifen warum das so ist und vor allem was daran positiv sein soll.

    Ihr solltet euch wirklich überlegen ob es gut ist ganze Generationen so kategorisch über einen Kamm zu scheren nur weil sie mit dem Medium Computerspiel nicht so umgehen, wie es für euch bequem ist.

    Stattdessen wäre es interessant darüber zu diskutieren warum Leute Let’s Plays von “Laien” oder die Quick Looks von Giant Bomb, Escapist und Konsorten informativer finden. Warum Formate wie Yahtzees ‘Zero Punctuation’, Jim Sterlings ‘Jimsquisition’, Anita Sarkeesians ‘Tropes vs. Women’ und all die ‘Angry Joes’ und TotalBiscuits relevanter für das Medium Spiele zu sein scheinen als seitenlange “Tests”. Warum Leute wie ich, die ja angeblich eure Kernzielgruppe sind, seit Jahren keine Magazine mehr kaufen aber keine Probleme damit habe z.B. ein Giantbomb Jahresabo für 60 Euro abzuschliessen.

    Ich kann zwar nur für mich selbst sprechen aber wenn ich meine Spielekäufe des letzten Jahres betrachte kamen die meisten (> 15) über Let’s play Videos und “professionellere” Formate ähnlicher Machart (Quick Looks, Formate wie Wil Wheaton’s tabletop) zustande, darunter auch einige die von der Kritik ziemlich verrissen wurden, wie z.B. Zelda Skyward Sword und Spiele von denen in deutschen Fachmagazinen nicht einmal gesprochen wird (Persona 4 z.B.). Keines davon ist jedoch durch Wertungsaggregatoren wie Metacritic oder klassische Magazinformate (gedruckt oder im Netz) zustande gekommen.

    Ich fände eine Diskussion darüber warum das ein Trend ist und wie ihr als Teil dieses Marktes davon profitieren könnt besser als eure Selbstvergewisserung darüber warum schon alles so gut ist wie es euch gefällt. Ihr könnt euch aber auch gerne weiter gegenseitig auf die Schulter klopfen und der jüngeren Generation ein herzliches “get off my lawn” zurufen, wenn euch das lieber ist.

    1. Guter Kommentar. Das war auch mein Ansinnen beim Aufbringen dieses Themas. ich hab versucht, das zu erklären – nebenbei gucken, TV oft Schrott -, und auch Jörg hat ja ehrlich gefragt, ob sie mit langen Tests auf GamersGlobal etwas falsch machen.

      Es gibt ja auch für andere Produkte lange Tests, oft noch detaillierter als für Spiele – guck etwa mal allein für den Umfang hier hin: http://www.xound.com/behringer-x32/behringer-x32-einleitung.html. Das ist vielleicht eine etwas kleinere Zielgruppe als ein Computerspiel, doch bei Persona oder Megami Tensei in Deutschland ist sie vielleicht auch nicht größer.

      Ich frage immer noch: Wie können Spielefachmedien ihre Relevanz behalten? Die Frage ist meiner Meinung nach noch immer nicht erschöpfend beantwortet. Und sie ist keinesfalls rhetorisch, schon allein deswegen nicht, weil dadurch ja noch immer ein Teil unser aller Einkommen bestritten wird. 😉

      1. Man muss denke ich unterscheiden. Youtube und Web ersetzen für mich das was früher das “normale” Fernsehprogramm oder Radio gewesen wäre. Unterhaltung wenn man nicht mit voller Aufmerksamkeit bei der Sache sein kann. Beim Kochen und Abwaschen, beim Bügeln und Aufräumen, wenn es 11 Uhr am Abend ist und man noch nicht ins Bett will.

        Überhaupt Content den man überall mit hinnehmen kann, in die Küche, ins Schlafzimmer, in den Bus und den ich gucken kann wann ich will.

        Früher wäre da der Fernseher gelaufen oder Radio, heute ist es halt eine Folge “Jimsquisition” oder “Unprofessional Friday”. Immer noch besser als ‘Bauer sucht Frau’ oder ‘die langweiligsten Hits der Siebziger, Achtziger und Neunziger’, aber auch früher schon keine Zeiten wo ich Spiele gespielt hätte.

        Spiele, anspruchsvolle Serien und so gibt es nach wie vor, aber wann immer dafür keine Zeit ist oder die Konzentration bei anderen Dingen liegen muss läuft heute oft Youtube, wo es früher RTL oder die ÖR gewesen wären.

        1. Vielleicht bin ich in der Hinsicht komisch – ich höre bestenfalls Musik bei Arbeit, bei der ich nicht mit vollem Verstand ans Werk gehe. Den Fernseher einfach so laufen lassen mache ich eigentlich nie. Vielleicht gucke ich deswegen auch keine “Let’s Plays”?

          Ich habe früher auch mehr gelesen, heute bin ich vielleicht noch einmal ein paar Minuten online oder spiele ein Mobilspiel … wobei das etwas ist, das ich aktiv zu ändern suche. 😉

          1. Du hast so weit ich weiß Familie und Kinder. Du dürftest auch so genug “Unterhaltung” haben 😉

            Ich denke da bleibt einfach insgesamt wenig Zeit oder Bedürfnis sich zusätzlich mit Musik oder anderen Medieninhalten zu berieseln.

            1. Familie und Kinder, das waren Jörg, Anatol und Stephan. Die Westküsten-Veteranen sind “nur” mit Freundinnen unterwegs. 😉 Aber klar, die Zeiten, in denen man sich wochenlang mit nur einem Spiel beschäftigen konnte, sind vorbei.

      2. Ansonsten kann ich nur noch ein Beispiel von gestern bringen, beim Kochen lief nebenbei die erste Stunde eines Let’s play von Metal Gear Solid 2. Klingt absurd anderen beim Spielen zuzuschauen aber eine Eishockey- und Fußballübertragung ist ja prinzipiell auch nichts anderes, wenn man mal genau drüber nachdenkt.

        MGS:2 ist ein Spiel das von Fans und Kritikern gleichermassen ungeliebt ist, nach der Stunde Video war mir jedoch klar, dass es ein Spiel ist, das mir selbst sehr viel Spaß machen dürfte. Deswegen lädt hier gerade die Metal Gear Solid HD Collection auf meine PS3.

        Das kann ein klassischer Test m.M.n. nicht leisten.

        1. “MGS:2 ist ein Spiel das von Fans und Kritikern gleichermassen ungeliebt ist.”

          Das hab ich aber ganz anders in Erinnerung. Die Konsolen-Kollegen damals bei Future waren völlig aus dem Häuschen. Und auch die Spieler waren begeistert.

          Und wenn jemand das länger als eine Stunde spielt, dann wird er diesen Eindruck auch entsprechend in seinem Test unterbringen. Hoffe ich. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wobei wir dann aber wieder dabei wären, dass diverse Verlage aus Gründen der Kostenersparnis oft auf Mitarbeiter zurückgegriffen haben, die das eben handwerklich noch nicht so gut konnten.

          1. Ich meinte mehr heute als zum Zeitpunkt des Erscheinens. Wie die Rezeption von MGS:2 war als es erschienen ist kann ich dir nicht sagen, das ist schon zu lange her. Heute hört man über MGS:2 jedenfalls von Fans und Kritikern selten Gutes nach zehn Jahren hat sich da einfach die Meinung und Wahrnehmung verschoben.

    2. Das kann ich größtenteils so unterstreichen. Auch ich bin ein End-30er, auch für mich haben klassische Spieletests, wie sie vor allem in Deutschland nach wie vor praktiziert werden, keinerlei Relevanz mehr.

      Nach langem Suchen nach dem Ende der PC Player (Abos von Gamestar, PC Games und Gamersglobal, die mich letzten Endes alle nicht überzeugen konnten), habe ich vor einiger Zeit endlich wieder eine “Heimat” gefunden, nämlich bei TotalBiscuit, auf dessen Videos der größte Teil meiner Kaufentscheidungen basieren. Und das liegt keineswegs am Unterhaltungsfaktor, sondern am Informationsgehalt.

      Bezeichnend auch etwas, das er gerade wieder erwähnt hat: Dass Previews von seiner Seherschaft quasi kategorisch abgelehnt werden, diese will nur Videos zu Spielen, die es schon zu kaufen gibt. Das war auch ein Punkt, der mich an den Magazinen immer extrem gestört hat, diese unsägliche Preview- und Hype-Kultur. So etwas gibt es bei TB zum Glück nicht, von ihm werden nicht einmal Early-Access-Titel besprochen.

      Daneben lese ich noch RockPaperShotgun, welches einfach wunderbar unterhaltsam ist und viele interessante Hintergrundberichte bietet.

      Also zwei englische Medien, während es in Deutschland einfach überhaupt nichts mehr gibt, was mich auch nur ansatzweise ansprechen würde. Wirklich traurig!

        1. Da hast du dir aber natürlich gerade das längste Video ausgesucht 😉 TBs Videos der letzten Monate sind im übrigen nicht gerade repräsentativ, da er Krebs hat inkl. Chemo, Bestrahlung, demnächst OP, danach wieder Chemo etc. Dementsprechend gabs weniger Videos, mit höherem AAA-Anteil, die generell länger sind. Sowas läuft bei mir nach einiger Zeit auch nur noch im Hintergrund, sobald ich weiß, ob ich das Spiel haben will, oder nicht. Typisch wäre ein 15-20min-Video zu einem Indie-Spiel, sowas schaue ich mir für gewöhnlich dann auch ganz an.

          Ein langer geschriebener Test benötigt im übrigen auch viel Zeit zum Lesen. Nur, dass mir da keiner im Hintergrund die nicht mehr ganz so interessanten Passagen weiter vorliest.

          Zero Punctuation ist klasse, für mich aber reine Unterhaltung und keine Kaufentscheidungshilfe.

        2. Ich mag die TB-Videos, aber da meine Spiele-PCs von der Stange kommen, überspringe die Menüeinführung inzwischen immer und fange an zu gucken, wenn er ins Spiel springt, was man durch den Preview-Bilder des Zeitstrahls relativ schnell findet …

    3. Leistungsorientierte Bezahlung ist das verbleite Benzin unter den Gehaltssystemen und die Relevanz von Metacritic rührt ja alleine daher, dass inzwischen immer mehr Bonuszahlungen an der Wertung bei Metacritic hängen. Für mich als Spieler und Kunden, für den die Wertungen ja gemacht werden, sind die Durchschnittswertungen von Metacritic unerheblich. Da guckt man höchstens mal nach, wer die Ausreißer nach oben und unten sind, um deren Tests zu lesen.

  22. Ahh endlich Nachschub ! Vielen Dank 🙂
    Das Fehlen von Winnie ist mir jetzt auch schon aufgefallen… wäre ein herber Verlust, wenn nach Boris auch Winnie keine Zeit / Lust mehr hätte 🙁

  23. Die Kaufentscheidung am Erscheinungstag ist binär, daher vermutlich auch das Interesse an binären Testresultaten. Für spätere Käufe zu reduzierten Preisen ist dagegen eine genauere Wertung interessant, um mit ihrer Hilfe einen persönlichen Höchstpreis festzusetzen. Wird der festgelegte Höchstpreis dann nach ein paar Monaten (mal) unterschritten, erweitere ich meine Sammlung. Funktioniert eigentlich super und spart Geld, solange Spiele wie Marvel-Lizenzspiele nicht urplötzlich aus den Regalen verschwinden ( z.B. Deadpool ).

    1. Spannend. Ich packe mir zum Beispiel Spiele, die ich nicht gleich zu Beginn kaufen kann/will, auf eine Liste. Die arbeite ich dann im Laufe der Zeit ab. Allerdings brauche ich dazu keine detailliertere Wertung mehr.

      Ich hätte gedacht, dass es bei Dir andersrum ist: Wird ein Spiel billiger, reicht eine binäre Wertung.

  24. Endlich!
    Danke für den frischen Cast. Freue mich schon drauf, ihn dieses WE im Auto zu hören.

    Ist Winnie wieder nicht dabei?
    Er hat ja mal als Stargast angefangen, ich hoffe aber, dass er nach wie vor zur Stammbesetzung gehört.
    Heinrichs Anwesenheit im Podcast ist da schon so etwas wie die zweite Konstante im Universum. 🙂

  25. Schöne Dialoge, interessante Berichte (Tokyo) und weniger Belanglosigkeit als in so manch früherer Folge – die 61 wurde gekonnt inszeniert und genussvoll aufgelauscht.

  26. Mh also ich mach den Podcast immer abends zum ins bett gehen an. Und nun fragt euch mal warum 😀

      1. Kommt drauf an mal 10 minuten mal den kompletten cast 🙂 sind aber immer wieder gut.

  27. und schon is er durch… ging geschmeidig in die ohren, obwohl ich bei den konsolen immer ein wenig auf durchzug stelle… 😉
    dankeschön für euern podcast… jedes mal wieder ein vergnügen eure knarzigen stimmen aus meinem netbook-lautsprechern zu lauschen… in diesem sinne: munter bleiben!

    1. Danke – bei der Dreamcast aber echt nicht nötig. Sei ermutigt, mal auf eBay nach einer gebrauchten Konsole zu gucken. 🙂

  28. Ich habe herzlich gelacht. Vixen gab’s in Deutschland nicht.

    1. Hab den Podcast (noch) nicht gehört. Geht’s um das Spiel? Das hieß hier in Deutschland doch She-Fox.

    1. In Maßen genossen wirkt manches Gift durchaus stimulierend…

  29. Jeder frische Veteranen-Podcast ist mir eine Freude 🙂 The Spirit Never Dies!

  30. yay! veteranes futter für die ohren… 🙂 gepta sagt brav: danke!

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